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Fachfragenarchiv – Heilpraktiker

Welche Symptome haben die Ösophaguserkrankungen gemeinsam und durch welche unterscheiden sie sich definitiv?
Die Ösophaguserkrankungen lauten (Reflux-)-Ösophagitis, Ösophaguskarzinom, Ösophagusdivertikel, Achalasie und die Ösophagushernie. Die Hernie fällt aus dem Raster, da 90% aller Erkrankten keine Symptome zeigen und wenn – dann die der Refluxösophagitis. Die verbleibenden 4 Erkrankungen haben folgende Symptome gemeinsam: Thoraxschmerz, Dysphagie und Regurgitation. Die (Reflux-)-Ösophagitis hat zusätzlich Sodbrennen, das Ösophaguskarzinom Hämatemesis, Teerstuhl und Tumorzeichen, die Ösophagusdivertikel haben einen üblen Mundgeruch, morgendliche Speisereste auf dem Kopfkissen und ein gurgelndes Trinkgeräusch. Die Achalasie ist schwer zu diagnostizieren; auffällig ist hier der Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen.
Welchen Schaden richtet der Helicobakter pylori an?
90% aller diagnostizierten Magenkarzinome zeigen einen positiven Helicobakter. 75% aller Ulcus ventrikulis ebenfalls. 90% der chronischen Gastritiden auch. Was passiert? Das Bakterium Helicobakter pylori ist ein säurefestes Stäbchen und kann von der Abwehr nur sehr schwer abgetötet werden. Fakt ist, das Bakterium verweilt im Magen oder Duodenum und verursacht eine Entzündungsreaktion. Diese wird chronisch (chronische Gastritis) mit der Folge von Zelluntergang (Ulcus ventrikuli). Im weiteren Verlauf kann daraus ein Karzinom entstehen.
Wie kann man sich am besten merken, welche Erkrankungen mit Hämatemesis und Meläna einhergehen?
Ganz einfach: Alle Erkrankungen von der Mundhöhle/Rachen bis zum Bulbus duodeni. Differentialdiagnostisch heißt das: 1. Mundhöhle/Rachen: Zustand nach Zahnextraktion, Zustand nach Tonsillektomie, Tonsillenkarzinom. 2. Ösophagus: erosive Ösophagitis, Ösophagusulcus, Ösophaguskarzinom, Mallory-Weiss-Syndrom, Ösophagusvarizen; 3. Magen: erosive Gastritis, Ulcus ventrikuli, Magenkarzinom; 4. Duodenum: Ulcus duodeni.

Wieso hat die Laktoseintoleranz Durchfälle?
Hier fehlt das Enzym Laktase, welches Laktose (Milchzucker) spaltet. Aufgrund dieser Maldigestion verbleibt Laktose im Darm. Es hat eine abführende Wirkung (man gibt bei Verstopfung übrigens Laktose).

Wie kann eine Appendizitis eine Peritonitis verursachen?
Ursache einer Appendizitis ist das Verlegen des Appendix entweder durch Kotsteine, bzw. ein anderes mechanisches Hindernis oder durch Abknicken. Hinter der Stenose befinden sich Bakterien, welche sich ungehindert vermehren und eine Entzündung verursachen. Diese kann so ausgeprägt verlaufen, dass die Wand des Appendix perforiert und Eiter, Bakterien und Stuhl in die Bauchhöhle gelangen. Dies hat erst einmal eine lokale Peritonitis zur Folge, die in eine generalisierte übergehen kann. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich.
Wie kommt es bei der Leberzirrhose zum Caput medusae?
Bei der Leberzirrhose kommt es zu einem bindegewebigen Umbau sowohl der Hepatozyten als auch der Sinusoide. Wenn in diesem Fall die Sinusoide für Blut nicht mehr gut durchlässig sind, so staut das Blut über die Vena portae zurück und die unter der Bauchdecke im Bereich des Bauchnabels gelegenen Venae paraumbilicales werden durch die erhöhte Belastung ausgedehnt und unter der Haut sichtbar. Sie sehen aus wie der „Kopf der Medusa“.
Warum hat eine Pankreatitis eine Hypokalzämie?
Ohne große Worte: das weiß niemand so genau.
Warum wird bei Menschen, die an Gallensteinen leiden, die Gallenblase entfernt?
Weil die Steinbildung immer wieder auftauchen kann und weil die Cholezystitis 2 schwerwiegende Komplikationen aufweisen kann: ein Gallenblasenkarzinom oder die lebensbedrohliche Pankreatitis.
Wieso ist bei einer Hepatitis indirektes und direktes Bilirubin erhöht?
Der Hepatozyt verändert durch Glucuronsäure indirektes Bilirubin zu direktem Bilirubin. Das direkte Bilirubin sollte eigentlich in die umgebenen Gallenkapillare abgegeben werden. Da die Hepatozyten aber entzündet sind, haben sich die Poren der Zellmemban erweitert, so dass beide Abbauprodukte zu einem gewissen Anteil in die Sinusoide und somit in den Körperkreislauf gelangen.
Man findet manchmal 2 unterschiedliche Aussagen zum Palpationsbefund der Leberzirrhose. Manchmal steht in der Literatur, die Leber ist vergrößert und manchmal findet man den Befund, die Leber ist verkleinert. Was ist denn richtig?
Beides! Im Anfangsstadium und vor allem bei entzündlichen Schüben kann die Leber vergrößert sein. Im Endstadium und nach Fibrosierung (narbiger Umbau) kann sie verkleinert sein.

Wieso haben eine Rechtsherzinsuffizienz und eine Linksherzinsuffizienz eine Nykturie?
Beide Formen können mit einem Ödem einhergehen. Die Rechtsherzinsuffizienz zeigt Ödeme v.a. in den Beinen, die Linksherzinsuffizienz hat ein Lungenödem. Wenn der Mensch nachts liegt, wird das Herz entlastet und kann besser pumpen. So können die tagsüber erworbenen Ödeme ausgeschwemmt werden, also muss man nachts dann öfter auf die Toilette.
Wie kommt die Shuntumkehr bei den Links-Rechts-Shunts zustande?
Der Vorhofseptumdefekt, der Kammerseptumdefekt und der offene Ductus botalli zählen zu den Links-Rechts-Shunts. Alle 3 Erkrankungen zeigen den gleichen Mechanismus einer verstärkten Durchblutung der Pulmonalarterien = pulmonale Hypertonie. Diese bewirkt auf Dauer Arteriosklerose und somit eine verminderte Durchlässigkeit des Lungenkreislaufes. Folge ist ein Rückstau ins rechte Herz und über die Defekte im Septum ins linke Herz bzw. ein Rückstau vom Truncus pulmonales in die Aorta.
Wieso zeigt die bakterielle Endokarditis Mikroembolien?
Die bereits vorgeschädigte Klappe ist zusätzlich entzündet und kann ihrer Funktion zu öffnen und zu schließen noch schlechter nachgehen. Vor der Klappe kommt es zu einem unregelmäßigen Blutfluss, so dass durch die Verwirbelungen eine Klümpchenbildung die Folge ist. Diese Mikroembolien können jedes Gefäß im Körper verlegen, sprich: Organinfakte sind die Folge.
Wieso zeigt der Herzinfarkt das Symptom Fieber?
In diesem Fall entsteht Fieber, weil Zellen untergehen. Grundsätzlich kann man sagen, dass bei Zelluntergang Fieber entsteht. Dies erfolgt dadurch, dass die Abwehrzellen, die die untergegangenen Zellen phagozytieren wollen, sogenannte Pyrogene ins Blut geben. Hierbei handelt es sich um Eiweiße, die dem Wärmeregulationszentrum im Hypothalamus den Impuls geben, die Temperatur zu erhöhen. Ziel soll sein, dass die Immunantwort beschleunigt wird und ggf. Bakterien besser abgetötet werden können.
Was ist ein Adam-Stokes-Anfall?
Der Adam-Stokes-Anfall ist der Zeitraum der Asystolie, bis das Ersatzzentrum anspringt. In anderen Worten: innerhalb des Reizleitungssystems kommt es zu einem plötzlichen Stopp der Weiterleitung. Entweder der Sinusknoten leitet nicht zum AV-Knoten oder der AV-Knoten nicht zum His-Bündel oder innerhalb der Tawara-Schenkel ist die Reizweiterleitung unterbrochen. Wenn auf einmal z.B. der AV-Knoten nicht zum His-Bündel weiterleitet, dann schlägt das Herz akut nicht mehr (Asystolie). Das His-Bündel sollte zügig die Schrittmacherfunktion übernehmen. Bis dahin gilt der Mensch als klinisch tot.
Welchen Stellenwert nimmt Troponin-T ein?
Es handelt sich um ein herzmuskelspezifisches Eiweiß, welches meist direkt nach dem Infarkt im Blut nachweisbar ist. Mittels eines Teststreifens kann dieses problemlos nachgewiesen werden. Auch bei einer Myokarditis kann dieses im Blut erhöht sein.
Man hört am 2. ICR rechts während der Systole ein Geräusch. Welche Erkrankung hat die Klappe?
Man unterscheidet grundsätzlich eine stenotische von einer insuffizienten Klappe. Geräusche entstehen durch eine veränderte Blutströmung. Am 2. ICR rechts kann man die Aortenklappe hören. Wie sollte sie während der Systole physiologisch sein? Sie sollte geöffnet sein. Wäre sie geöffnet, dann nähme man keine veränderten Blutströmungsgeräusche wahr, deshalb handelt es sich um eine Aortenklappenstenose.
Akuter peripherer Verschluss. Symptome sind die 6 P´s. Ein „P“ steht für „prostration“ (= Schock). Wie kommt es dazu?
Eigentlich ist der (kardiogene) Schock die Ursache für die akute pAVK. Einhergehend mit Rhythmusstörungen entstehen im linken Herzen Blutklümpchen, die in den Körper schießen.
Wieso können Varizen keine Lungenembolie verursachen?
Das können sie schon, in äußerst seltenen Fällen. Grundsätzlich handelt es sich bei den Varizen um eine Erweiterung und Schlängelung von oberflächlichen Venen. Diese stehen über Verbindungsvenen (Perforantes) mit den tiefen Venen in Verbindung. Die tiefen Venen haben im Gegensatz zu den oberflächlichen Venen eine Verbindung zur Vena cava inferior, die zum rechten Herzen und zur Lunge führt. Würden die Perforans-Venen auch aussacken, so könnten Blutklümpchen aus den oberflächlichen Venen über die Perforans zu den tiefen Venen gelangen und somit in die Lunge.
Wie lautet der genaue Pathomechanismus der COPD?
Grundsätzlich entwickeln sich parallel 2 Krankheiten: die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. Hauptursache ist das Rauchen: die chronische Bronchitis entsteht, weil chronisch das Abwehrsystem in den Bronchien zugegen ist und somit eine Einwanderung von Fibroblasten bewirkt. Diese produzieren eine Art „Kittsubstanz“ welche mit Narbengewebe gleichgesetzt werden kann. Schleimhaut atrophiert und wird später narbig umgebaut. Das Lungenemphysem entsteht, weil Proteaseinhibitoren durch das Rauchen inaktiviert wurden. Im Lungengewebe gibt es ein physiologisches Gleichgewicht von Proteasen (eiweißspaltende Enzyme) und Proteaseinhibitoren (diese hemmen die Protease). Fehlen diese, so können die Proteasen ungehemmt Alveolen zerstören. Folge ist das Lungenemphysem.
Wieso hört man auskultatorisch bei der chronischen Bronchitis „giemen, pfeifen, brummen?“
Hauptursache der chronischen Bronchitis ist das Rauchen. Durch die permanente Ablagerung von Nikotin und Teer auf der Bronchialschleimhaut, entsteht ein chronischer Entzündungsprozess. Chronische Entzündungsprozesse bewirken eine Einwanderung von Fibroblasten (bewegliche Bindegewebszellen), die eine Art „Kittsubstanz“ produzieren. Weiterhin atrophieren die Schleim bildenden Zellen. Fakt ist: die Zellen produzieren keinen wässrigen Schleim, sondern einen zähen Schleim, der sich im Bronchialsystem aufspannt. Während der Ein- und Ausatmung „jammert“ die Luft entlang dieser Fäden, so dass eben diese Geräusche des giemens, pfeifens, brummens zustande kommen.
Wieso hat sowohl der Herzinfarkt als auch die Lungenembolie ein schaumig rötliches Sputum?
Wird beim Herzinfarkt das linke Herz infarziert, so erleidet es einen Pumpverlust mit der Folge, dass das Blut aus den Lungen nicht genügend weitertransportiert werden kann. Es kommt zu einem Rückstau in den Lungenkreislauf, die Poren der Kapillare erweitern sich und Wasser, ggf. auch Erys, gelangen in die sonst luftgefüllten Räume.
Bei der Lungenembolie handelt es sich um einen Verschluss einer Lungenarterie, welcher durch einen Thrombus aus den tiefen Bein- und Beckenvenen verursacht wird. Folge ist ein Rückstau über die Lungengefäße ins rechte Herz. Die Poren der Lungengefäße erweitern sich, Wasser, ggf. auch Erys, gelangen in die sonst luftgefüllten Räume.
Was ist der genaue Unterschied zwischen einer Bronchopneumonie und einer Lobärpneumonie?
Die Bronchopneumonie ist die klassische Komplikation einer akuten Bronchitis. Bei der akuten Bronchitis sind nur die Bronchien entzündet; befällt die Entzündung zusätzlich die Alveolen, so handelt es sich um eine Bronchiopneumonie. Bei einer Lobärpneumonie sind ein oder mehrere Lungenlappen betroffen. Die Erkrankung beginnt akut und durchläuft charakteristische Stadien: Anschoppung, Rote Hepatisation, Gelbe Hepatisation und die Lyse.
Wie kann man eine Sarkoidose hinsichtlich der Granulombildung von einer Lungentuberkulose abgrenzen?
Bei beiden Erkrankungen kommt es zu einer Granulombildung. Ein Granulom ist ein Wall aus Abwehrzellen, welcher bindegewebig umgebaut wird (wie ein „Tennisball“). Bei der Lungentuberkulose gelangen Tuberkelbakterien in das Lungengewebe. Da die Abwehrzellen diese säurefesten Stäbchen schlecht eliminieren können, kesseln sie diese in Form eines Granuloms ein (= geschlossene Tuberkulose, nicht infektiös und unbedenklich). Auch bei der Sarkoidose entstehen Granulome im Lungengewebe; leider erfolgt dies ohne adäquaten Anlass, das heißt, dass gesundes Gewebe eingekesselt wird.
Wie entsteht „Lederknarren“?
Diesen Auskultationsbefund erhält man bei einer Pleuritis sicca. Im Rahmen der Entzündungreaktion stellen sich die Kapillare weit, Fibrin wandert in den Pleuraspalt (= fibrinöse Entzündungsreaktion). Unter Fibrin versteht man kontraktile Eiweißfädchen die bei der Ein- und Ausatmung reissen. So entsteht das Geräusch des Lederknarrens.
Wie kann man ein Lungenkarzinom differentialdiagnostisch von einer Lungentuberkulose abgrenzen?
Gar nicht. Beide Erkrankungen können Tumorzeichen, Thoraxschmerzen und eine Hämoptoe zeigen. Röntgen und eine Biopsie geben Aufschluss.
Wie kann man ein Lungenkarzinom differentialdiagnostisch von einer Lungentuberkulose abgrenzen?
Gar nicht. Beide Erkrankungen können Tumorzeichen, Thoraxschmerzen und eine Hämoptoe zeigen. Röntgen und eine Biopsie geben Aufschluss.
Wieso sind bei der Vitamin B 12 Mangelanämie alle 3 Blutzellen erniedrigt?
Weil Vitamin B12 an der Zellteilung und –reifung aller Körperzellen eine wichtige Rolle spielt. Die Zellen des Körpers, die sich am häufigsten teilen, sind die Blutzellen sowie die Haut- und Schleimhäute. Deshalb zeigen sich hier auch als erstes Symptome.
Welche Symptome haben alle hämolytischen Anämien gemeinsam?
Es kommt zu einem Ikterus, weil vermehrt Erythrozyten abgebaut werden. Demnach fällt vermehrt direktes Bilirubin an, welches aufgrund der Menge von der Leber noch nicht abgebaut werden kann. So lagert es sich in der Haut ab und verursacht die Gelbfärbung. Weiterhin ist ein typisches Symptom die Splenomegalie. Da verstärkt Erys abgebaut werden, befinden sich mehr Leukozyten in der Milz, um dem erhöhten Aufwand gerecht zu werden. Die Anämie ist die Folge des vorzeitigen Abbaus von Erys und zeigt die typischen Symptome des O2-Mangels (Müdigkeit, Bradykardie, Tachykardie, Kopfschmerzen, Leistungsminderung etc.). Bei sehr starkem Zelluntergang sind Fieberkrisen die Folge (grundsätzlich ist bei Zelluntergang Fieber die Folge).

>Warum ist Ferritin erhöht, wenn eine Anämie infolge chronischer Erkrankungen vorliegt?
So genau ist der Pathomechanismus nicht erforscht. Man hat auf jeden Fall festgestellt, dass eine Eisenstoffwechselstörung vordergründig ist; Ferritin wird nur erschwert aus der Leber abgegeben.

Bei akuten Blutverlusten ist der MCH und MCV normal. Warum ist das so?
Geht man direkt nach einem plötzlichen Blutverlust ins Labor, so hat sich die Menge der Erys zwar verändert, aber noch nicht ihre Form. Dies erfolgt erst dann, wenn die Eisenspeicher erschöpft sind, wie z.B. bei chronischen Blutverlusten. Über einen längeren Zeitraum geht chronisch Blut (und somit Eisen) verloren; dieses würde normalerweise recycled werden, um es in neue Erys einzubauen. Somit kommt es zu einem Eisenverlust und den Zeichen der Eisenmangelanämie.
Wieso zeigt die Polyglobulie die Symptome der Hypertonie?
Poly (=viele) Globulie (Kügelchen), also Erys im Gefäß erhöhen die Viskosität des Blutes. So entsteht ein höherer Druck auf das Gefäßsystem.
Wie kommt es bei den Leukämien zu einer Erniedrigung der Erys und Thrombos?
Das rote Knochenmark befindet sich in vielen kleinen Knochenhöhlen (Spongiosa) von den Epiphysen der Röhrenknochen, platten und kurzen Knochen. Es besteht aus pluripotenten Stammzellen, die für die Produktion von Erys, Leukos und Thrombos verantwortlich sind. Bei der Leukämie handelt es sich um eine maligne Entartung einer Leukozytenrasse. Maligne Entartungen wuchern und verdrängen in der Knochenhöhle die Bildung anderer, gesunder Zellen.
Wieso stehen beim Plasmozytom die Knochenschäden im Vordergrund?
Es handelt sich um eine maligne Entartung von Plasmazellen, die entweder nur ein Immunglobulin eines Typen herstellen oder nur Leichtketten. Die Vermehrung der malignen Plasmazellen führt zu einer Auflösung (Osteolyse) der „Knochenhöhlen“ (Spongiosa).
Folge sind Knochenschmerzen bis zu spontanen Knochenbrüchen und Anstieg des aus dem Knochen gelösten Calciums im Blut. Dies ist bei einer Leukämie nicht der Fall. Hier werden gesunde Zellen (Erys und Thrombos) lediglich an ihrer Reifung behindet.
Die allgemeine Definition von Allergien im Vergleich zu der Klassifizierung der Allergien, speziell vom Allergie Typ 3, sind nicht konform. Warum ist das so?
Die Frage ist berechtigt. Die Definition von Allergien lautet: es handelt sich um eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen einen, in der Regel unschädlichen Reiz. Bei der Allgerie vom Typ 3 ist es jedoch gegensätzlich: das Immunsystem reagiert gar nicht. Normalerweise sollte es den Antigen-Antikörper-Koplement-Komplex phagozytieren, tut es aber nicht. Warum nennt man diesen Vorgang Allergie? Wir nehmen das so hin.
Hämorrhagische Diathese. Was bedeutet das genau?
Hämorrhagische Diathese bedeutet Blutungsneigung. Um eine ordnungsgemäße Gerinnung zu gewährleisten, sollten Thrombozyten und Gerinnungsfaktoren gemeinsam die Gerinnungskaskade in Gang setzen, damit letztlich Fibrin gebildet werden kann. Aber auch brüchige, zu permeable Gefäße können eine hämorrhagische Diathese verursachen. Läuft die Gerinnungskaskade nicht ordnungsgemäß ab, oder sind Gefäße abnorm brüchig oder durchlässig, so muss man sich vorstellen, dass es im ganzen Körper ohne Anlass zu Blutungen kommen kann. Achtung! Blut im Stuhl, Urin, Sputum sind demnach nicht immer Hinweis auf ein Darm-, Nieren- oder Lungenkarzinom.
Was ist der Unterschied zwischen Elephanitiasis und einem Lymphödem?
Elephantiasis ist eine abnorme Vergrößerung eines Körperteils durch einen Lymphstau. Meist sind die Beine oder die äußeren Geschlechtsteile betroffen. Diese Krankheit ist vor allem in Entwicklungsländern verbreitet. Durch Eindringen von, in diesen Ländern ansässigen Erregern in den Körper, kommt es zu einer Zerstörung von Lymphbahnen oder Lymphknoten. Folge ist ein Lymphstau mit Bildung eines massiven Ödems.
Das Lymphödem ist eine sicht- und tastbare Flüssigkeitsansammlung im Interstitium (Zwischenzellraum). Es wird durch mechanische Insuffizienz des Lymphgefäßsystems hervorgerufen, so dass die interstitielle Flüssigkeit nicht mehr ausreichend über die Lymphgefäße abtransportiert werden kann. Dies führt zu einem Rückstau und zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen (=Ödem). Beim Lymphödem handelt sich um eine Symptombeschreibung, nicht um eine Diagnose.
Wie lautet genau der Unterschied zwischen Serumeisen und Serumferritin?
Serumferritin ist der kleine Anteil von Speichereisen in der Leber (Ferritin) der physiologisch ins Blut verloren geht. Der dient als Parameter ,der die Menge des Ferritins in der Leber zu beurteilen vermag. Serumeisen ist das an Transferrin gebundene Eisen. Es ist entweder auf dem Weg zur pluripotenten Stammzelle, um dort wieder in einen Ery eingebaut werden zu können oder zur Leber, um dort in Form von Ferritin gespeichert zu werden.
Wieso hat eine Pyelonephritis Fieber und eine Zystitis nicht?
Ganz grob kann man sich merken: wenn Parenchymgewebe betroffen ist entsteht Fieber. Bei der Pyelonephritis ist dies der Fall, bei der Zystitis hingegen ist lediglich die Schleimhaut entzündet. Vergleiche: eine akute Gastritis, akute Bronchitis, akute Ösophagitis etc. haben auch kein Fieber, da auch hier nur Schleimhaut entzündet ist.
Wie lautet der Pathomechanismus einer Glomerulonephiritis?
Antigen-Antikörper-Komplement-Komplexe lagern sich an die Basalmembran der Glomeruli an und verursachen eine abakterielle Entzündungsreaktion. Folge ist eine Schwellung der Membran es kann nur weniger Urin abgefiltert werden: Oligurie, Hypertonie (Diastole > 100 mmHG), (Lid-)Ödeme. Durch die Schwellung werden einige nicht entzündete Poren aufgedehnt, so dass eine erhöhte Durchlässigkeit die Folge ist: Hämaturie, Proteinurie. Da die Glomeruli direkt unter der Nierenkapsel liegen, wird diese gedehnt und es entstehen Flankenschmerzen.
Merke! Die Kapseln von Organen erhalten die meisten schmerzleitenden Fasern. Oft entstehen Schmerzen immer erst dann, wenn die Kapsel in irgendeiner Weise gereizt wird.
Wie kann das Plasmozytom Ursache eines nephrotischen Syndroms sein?
Das nephrotische Syndrom ist keine eigenständige Krankheit, sondern es ist eine Sammelbezeichung von allen Erkrankungen, die mit einem Eiweißverlust (> 3-3,5 g/Tag) einhergehen. Beim Plasmozytom werden in einigen Fälle nur die Leichtketten eines Immunglobulins produziert. Diese kommen in dieser Form nicht physiologisch im Körper vor und sind so klein, dass sie über die Glomeruli in den Urin gelangen. Fazit: Komplikation des Plasmozytoms ist das nephrotische Syndrom mit der Folge einer Niereninsuffzienz (Eiweiße verstopften die Tubuli der Glomeruli)
Hypernephrom und Nephroblastom im Vergleich. Was sind die Gemeinsamkeit und welche typischen Unterschiede gibt es?
Beide Nierentumore haben die klassischen Symptome einer Tumorerkrankung: B-Symptome, Flankenschmerzen und Hämaturie. Das Nephroblastom hat noch folgende zusätzliche Besonderheiten: es ist das Nierenkarzinom der Kinder, es kommt zu einem explosionsartigem Wachstum (kann Fußball groß werden) und verursacht aufgrund dessen Bauchschmerzen. Besonderheiten des Hypernephroms: es ist das Nierenkarzinom der Erwachsenen: es wird oft erst diagnostiziert, wenn bereits Metastasen vorhanden sind, 1/3 aller Hypernephrome produzieren EPO mit der Folge der Polyglobulie.
Warum haben Niereninsuffiziente trotz Dialyse eine verminderter Lebenszeit?
Das liegt daran, dass die Patienten über viele Jahre an den Schwankungen von Wasser, Elektrolyten und Schadstoffen, die im Blut ständig zuviel oder zuwenig vorliegen, leiden. Wenn sie zur Dialyse gegen, dann sind die Werte erhöht, haben sie die Dialyse gerade hinter sich, dann sind sie niedriger als die Norm. Darunter leiden alle Systeme: das Herz, die Gefäße, die Lungen, das ZNS, der Verdauungstrakt. Weiterhin können sich Symptome am Bewegungsapparat, im Blut und an der Haut manifestieren.
Wie lautet der Unterschied zwischen einer Nierenzyste und einer Zystenniere?
Eine Nierenzyste ist ein mit Wasser gefüllter Hohlraum. Eine Zystenniere ist eine genetische Störung, bei der einige Glomeruli nicht mit dem Tubulussystem verbunden sind.
Welche Erkrankungen sind für eine Hämaturie verantwortlich?
Zur besseren Kontrolle sollten die Ursachen unbedingt unterteilt werden:
Prärenale Ursachen: Hämolyse, hämorrhagische Diathese
Renale Ursachen: Glomerulonephritis, Nierenkarzinom, Nierensteine, Phenazitinniere, als Komplikation einer Pyelonephritis.
Postrenale Ursachen: Harnleiter-, Harnblasen-, Harnröhrenkarzinom, Harnleitersteine, als Komplikation einer Zystitis.
Genitale Ursachen: Prostatakarzinom, Uteruskarzinom, Menstruation
Kann eine Hyperthyreose auch durch einen Defekt des Hypothalamus verursacht werden?
Ja, in jedem Fall. Der Hypothalamus kann partiell ausfallen, in diesem Falle würde er kein TRH mehr produzieren. Folglich wird die Hypophyse nicht stimuliert und somit nicht die Schilddrüse. Im Labor würde man folgenden Befund erwarten: TRH erniedrigt, TSH erniedrigt, T3/T4 erniedrigt.
Wieso hat der Morbus Basedow hervorstehende Augen?
Dies ist nicht bei jedem Morbus Basedow der Fall. Die Ursache liegt in der Bildung von TSH-Rezeptor Autoantikörpern. Diese „ahmen“ TSH nach und stimulieren die Thyreozyten unkontrolliert zur Produktion von T3/T4. Wird jetzt auch noch EPF (Exophthalmus produzierender Faktor) produziert, dann sorgt dieser dafür, dass sich bestimmte „Stoffe“ hinter dem Augapfel anlagern und ihn nach vorne schieben.
Wieso hat der sekundäre Hyperparathyreoidismus keine Symptome der Hypercalcämie?
Weil er sekundär ist, d.h. die Ursache liegt außerhalb der Nebenschilddrüsen. Parathormon reagiert ordnungsgemäß, weil der Calciumspiegel im Blut erniedrigt ist. Er ist erniedrigt, weil kein aktives Vitamin D vorhanden ist (man benötigt aktives Vitamin D, um Calcium aus dem Blut in den Darm zu befördern). Hierfür können folgende Erkrankungen verantwortlich sein: Niereninsuffizienz, Leberzirrhose oder UV-Mangel. Eine Malresorption könnte auch vorliegen.
Warum neigt der M.Cushing zu Hämatomen?
Weil Cortisol die Nebenwirkung mit sich bringt, dass die Gefäße brüchig und permeabler werden. Kleinste Traumen bewirken eine Zerstörung der Gefäße, es kommt zu Einblutungen ins Gewebe.
Ist das Insulin beim Diabetes mellitus im Blut immer erniedrigt?
Nein. Je nach Ursache des Diabetes kann es erhöht oder erniedrigt im Blut sein. Es ist z.B. erniedrigt beim Diabetes Typ 1 oder beim Diabetes Typ 2a oder bei Erkrankungen des Pankreas, z.B. chronische Pankreatitis. Es ist jedoch erhöht beim Diabetes Typ 2 b (der Übergewichtige!). Bei ihm besteht das Problem, dass infolge der Downregulation der Zellrezeptoren Insulin nicht andocken und somit Glucose nicht in die Zelle gelangen kann. Merke! Im Gegensatz zu allen anderen endokrinen Erkrankungen, bei denen immer ein Hormon erhöht oder erniedrigt ist, lautet die Definition des Diabetes diesmal: Glucose erhöht im Blut!
Wie lautet das Labor von der primären Nebenniereninsuffizienz und wieso?
„Primär“ bedeutet, das Organ selber ist betroffen. D.h., alle Hormone, die es herstellt sind erniedrigt. Testosteron, Cortisol und Aldosteron. Der Hypotalamus reagiert mit einer Erhöhung von CRH, die Hypophyse mit einer Erhöhung von ACTH in Kombination mit MSH.
Handelt es sich bei dem Erreger vom Windpocken um den gleichen wie bei der Gürtelrose?
Ja, es handelt sich um das Varizella Zoster Virus. Nach der Windpockenerkrankung hat diese die Eigenschaft, lebenslang in den Nervenzellen zu persistieren. Bei Abwehrschwäche wird das Virus wieder aktiv.
Was ist der Unterschied zwischen dem echten Krupphusten bei Diphtherie und dem Pseudokrupp?
Der Unterschied liegt lediglich beim Erreger. Die Diphtherie wird durch das Coryne Bakterium diphtheriae verusacht, Ursachen des Pseudokrupps sind eher Viren, allergisch- oder umweltbedingt.
Wie kommt es bei Tetanus zu dem sardonischen Lachen?
Das sardonische Lachen kommt durch die Kieferklemme zustande. Diese wiederum wird durch Muskelkrämpfe verursacht.
Warum hat Botulismus erst Durchfall, dann Obstipation?
Der Erreger gelangt nach Nahrungsaufnahme in den Verdauungstrakt. Typischerweise reagiert der Darm gegen Toxine mit Durchfall. Das Gift gelangt daraufhin über den Blutweg zu den Nerven und hemmt dort die Ausschüttung von Acetylcholin. So werden die Lähmungen, in diesem Fall auch vom Darm, verursacht.

Wie kann man die Hepatitiden A-E symptomatisch unterscheiden?
Die Symptome aller Hepatitiden sind identisch. Nur ein Erregernachweis kann Aufschluss bringen. Die Hepatitiden unterscheiden sich jedoch in der Prognose: Hepatitis A und E heilt regelmäßig aus, Die Hepatitiden B, C und D können chronisch (-aggressiv) verlaufen oder in eine Leberzirrhose oder ein Leberkarzinom münden.

Kann eine Chlamydieninfektion zur Sterilität führen?
Die Chlamydieninfektion gilt als eine häufige Ursache für Sterilität. Leider verläuft diese oft unmerklich, so dass die Erkrankung erst bei Kinderwunsch auffällig wird.
Wie kommt es zur Mononukleose?
Hierbei handelt es sich um das Pfeiffer´sche Drüsenfieber, verursacht durch das Epstein-Barr-Virus. Es kommt zu Symptomen ähnlich einer Angina tonsillaris, allerdings begleitet von generalisierten Lymphknotenschwellungen und einer Milzschwellung. Übertragen wird das Virus durch Speichel, zum Beispiel beim Küssen, weshalb die Krankheit auch Kissing Disease genannt wird.
Warum hat die Malaria diese schubartigen Fieberanfälle?
Weil in bestimmten Zeitabständen Zellen zugrunde gehen. Bei den Zellen handelt es sich um die Erythrozyten, welche von den Plasmodien befallen werden. Die Plasmodien vermehren sich im Ery mit der Folge, dass dieser platzt. Zelluntergang läßt grundsätzlich Fieber entstehen.
Warum hat das virusbedingte hämorrhagische Fieber eine so hohe Letalität?
Die Patienten sterben an einem Schock, da die schweren inneren und äußeren Blutungen schlecht zu stoppen sind. Eine direkte Therapie ist nicht bekannt.
Wie lautet der anamnestische Befund, Inspektions- und Palpationsbefund von einem akuten Glaukom?
Anamnese: plötzlich schneide Schmerzen im Auge, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörung; Inspektion: entrundete Pupille, Rötung des Auges; Palpation: steinharter Augenbulbus tastbar.

Warum ist die Pupille des Auges bei allen Menschen schwarz?
Weil es im Inneren des Auges dunkel ist. Würde ein Licht im Glaskörper aufgestellt sein, dann wäre die Pupille hell-)).

Welche Erkrankungen zählen zu denen des Innenohrs?
M. Menière, Hörsturz, Tinitus..

Wie wird eine Otitis media verursacht?
Im Rachen siedeln sich Bakterien an. Diese gelangen über die Tuba Eustachii in das Mittelohr, in welchem sie sich vermehren und die Entzündung auslösen.

Was ist der genaue Unterschied zwischen einer Osteoporose und einer Osteomalazie?
Bei Osteoporose handelt es sich um einen gleichzeitigen Abbau von kollagenen Fasern und Calcium, welches eine erhöhte Brüchigkeit des Knochens nach sich zieht. Bei der Osteomalazie wird nur Calcium freigesetzt. Da Calcium für die Knochen stabilisierend wirkt, kommt es zu einer Verbiegungstendenz.
Wieso nennt sich der M. Paget auch Ostitis deformans? Wann findet die Knochenentzündung statt?
Die Erkrankung beginnt tatsächlich als entzündlicher, schmerzhafter Prozess eines bis mehrerer Knochen. Im weiteren Verlauf geht die Entzündung zurück und hinterläßt eine dichte, unregelmäßige Sklerosierung des Knochens, oft auch Deformierungen, druckbedingte Verbiegungen und Auftreibungen der befallenen Skelettelemente.
Wie lautet der Unterschied zwischen einer Lumbalgie und einem Ischiassyndrom?
Unter eine Lumbalgie versteht man allgemein Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (Hexenschuss); Das Ischiassyndrom hingegen bezeichnet Schmerzen in einem Teil des Versorgungsgebietes des Nervus Ischiadicus (meist L5/S1). Das Ischiassyndrom strahlt in die Beine aus, die Lumbalgie nicht. Eine Kombination aus Lumbago und Ischialgie ist möglich und wird als Lumboischialgie bezeichnet.
Was ist die häufigste Ursache einer Osteomyelitis?
Der Begriff der Osteomyelitis wird zunehmend durch den Begriff Osteitis ersetzt, da nicht nur das Knochenmark (Myelon), sondern alle Schichten des Knochens betroffen sind. Die häufigsten Ursachen sind Operationen am Skelett und offene Knochenbrüche. Eine aktue Osteomyelitis bei Kindern wird durch das Einschwemmen von Erregern über den Blutweg verursacht. Gelegentlich können auch Pilze und Viren verantwortlich sein.
Was sind typische symptomatische Unterschiede zwischen Arthrose und Arthritis?
Die Arthritis ist ein „warmes“ Geschehen, die Arthrose ein „kaltes“ Geschehen. Bei der Arthritis handelt es sich um eine Gelenkentzündung mit Überwärmung, Gelenkerguss, Schwellung und Rötung. Bewegungen verschlechtern den Schmerz, so dass diese vermieden werden.
Arthrose ist ein degenerativer, nicht entzündlicher Prozess des Gelenks. Typisch ist ein belastungs- und anlaufabhängiger Schmerz. Beide Erkrankungen gehen mit einer zunehmenden Deformierung der Gelenke einher.
Wie kann man ein Ewing-Sarkom am besten diagnostizieren?
Am besten über ein Röntgenbild. Das Ewing-Sarkom ist ein hochmaligner Tumor des Knochen und triff gehäuft bei männlichen Jugendlichen auf. Häufig treten die Schmerzen (als Folge der Entzündung) im Zusammenhang mit banalen Traumen auf. Sie werden deshalb oft als Wachstumsschmerzen oder als Folge einer Sportverletzung fehl interpretiert, so dass eine ordnungsgemäße Diagnose verzögert wird. Nur wenige Betroffene zeigen die klassischen Tumorzeichen und wenn, dann weisen sie auf eine bereits erfolgte Metastasierung hin.
Wie lautet die Ursache vom Morbus Scheuermann?
Früher wurde diese Erkrankung unter dem Oberbegriff „aseptische Knochennekrosen“ geführt. Die aktuelle Auffassung besteht darin, dass die Wachstumszonen der Grund- und Deckplatten eine grundsätzliche Schwächung aufzeigen. Während des pubertären Wachstumsschubes der Wirbelsäule, ist diese besonders anfällig für Fehlentwicklungen. Männliche Jugendliche sind 4-5 mal häufiger betroffen als weibliche. Neben der bestehenden Schwäche der Wachstumszonen, begünstigt langes, gebeugtes Sitzen („Lehrlings-Buckel“) und eine schwache Rückenmuskulatur die Fehlentwicklung.
Wie lauten die sicheren und die unsicheren Frakturzeichen?
Sichere Frakturzeichen sind Fehlstellung, abnorme Beweglichkeit, sichtbare Knochenfragmente und Reibegeräusch bei Bewegung. Unsichere Frakturzeichen: Schwellung, Hämatom, Schmerzen, aufgehobene oder eingeschränkte Funktionsfähigkeit.
Welchen Stellenwert erhalten Myosarkrome im Rahmen der Heilpraktikerausbildung?
Myosarkome zählen zu den Weichteilsarkomen und sind relativ seltene Entartungen. Sie sind überproportional im Kindesalter anzutreffen. Für den Horizont des Heilpraktikers sind Myosarkome eher in der Peripherie anzusiedeln.
Was genau ist eigentlich eine Eierstockzyste und wie entstehen sie?
Die Definition einer Zyste lautet „ein mit Wasser gefüllter Hohlraum“. Meist sind sie nur sehr klein und verursachen keine Beschwerden. Hormonelle Schwankungen, z.B. während der Pubertät und während der Wechseljahre wirken begünstigend. Es könnte sich zum Beispiel um eine Gelbkörperzyste handeln. Nach dem Eisprung wird der Gelbkörper nicht ordnungsgemäß abgebaut und füllt sich mit Wasser. Evtl. wächst er sogar noch weiter und kann eine Größe von bis zu 8 cm erreichen.
Ist der PSA-Wert aussagekräftig hinsichtlich einer karzinomatösen Entartung der Prostata?
Nein, ist er nicht. Er geht meist mit einer Veränderung der Prostata einher. Je höher der Wert, desto wahrscheinlicher ist eine Erkrankung der Prostata, aber nicht unbedingt ein Karzinom! Eine Erhöhung des PSA-Wertes kann folgende Ursachen haben: Prostatahyperplasie, Prostatitis, Protatainfarkt, iatrogene Manipulation, Prostatakarzinom. Ein geringer erhöhter PSA-Wert kann auch ohne Krankheitswert sein.
Ist eine Neurodermitis heilbar?
Die Erkrankung gilt als nicht heilbar, aber behandelbar. In der Regel werden gegen die charakteristische Austrocknung der Haut Medikamente verabreicht und diese in Form von entzündungshemmenden Wirkstoffen. Eine Ernährungsumstellung und die Einnahme von Vitamin B-Präparaten wirken förderlich.
Ist eine Allergie mit einer Entzündung gleichzusetzen?
Ja, im Grunde schon. Bei einer Entzündung ist das Ziel den schädigenden Reiz durch das Immunsystem zu eleminieren. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem gegen einen, in der Regel unschädlichen Reiz. Sowohl bei einer Allergie als auch bei einer Entzündung kommt es zu einer Weitstellung der Kapillare, welche die typischen Entzündungszeichen nach sich zieht.
Wieso erkranken AIDS-Patienten verstärkt an Soor?
Soor wird durch den Pilz Candida albicans verursacht. Da das AIDS-Virus die T-Helfer-Zellen befällt und zerstört, werden die Patienten abwehrschwach und erkranken an Infekten, die bei einem gesunden Menschen nie ausbrechen würden.
Was genau versteht man unter einer Kollagenose?
Es handelt sich um eine Erkrankung vorwiegend des Bindegewebes und der Blutgefäße, welche durch Autoantikörper verursacht wird. Theroretisch kann jedes Organ betroffen sein. Die Ursache ist bis heute nicht geklärt.
Wie lauten die Malignitätszeichen für einen Naevus?
Schnelle Größenzunahme, Veränderungen der Oberfläche, Farbveränderungen, rötlich entzündeter Hof um einen Naevus, Blutungsneigung, Ulcerationen, Bildung von Satellitenkörnchen und Anschwellung der lokalen Lymphknoten.

Welches aktuelle Verfahren ist zur Kontrolle von Muttermalen zu empfehlen?
Ideales Verfahren ist das Auflichtmikroskop. Es wird von den gesetzlichen Kassen i.d.R. nicht bezahlt, stellt aber eine sehr gute Methode zur Früherkennung dar.

Warum zeigt der M. Parkinson keine Veränderungen der Reflexe?
Beim M. Parkinson muss man den Unterschied zwischen dem pyramidalen System und dem extrapyramidalen System verstehen. Das pyramidale System ermöglicht die grobe Motorik und hängt auch mit den Reflexen zusammen (Pyramidenbahn = 1. motorisches Neuron, welches auf das 2. motorische Neuron im Vorderhorn umgeschaltet wird), hingegen das extrapyramidale System für die Feinmotorik und unwillkürliche Bewegungsabläufe zuständig ist. Da der M. Parkinson Probleme mit dem extrapyramidalen System hat und nicht mit dem pyramidalen System, kommt es zu keinen Veränderungen der Reflexe.
Wie lauten die Ursachen der Polyneuropathie?
Polyneuropathie ist eine Erkrankung mehrerer peripherer (!!!) Nerven. Typische Ursachen sind: Vitamin B 12 Mangel, Urämie, Alkoholabusus, Leberzirrhose…
Wieso zeigt der Apoplex erst schlaffe, dann spastische Lähmungen?
Weil es initial zu einem spinalen Schock kommt. Danach stellen sich, als klassische Zeichen einer zentralen Schädigung erste spastische Lähmungen ein.
Welche Hirnblutung hat klassischerweise ein freies Intervall und warum?
Ein suburales Hämatom. Ursache ist ein Reißen von Brückenvenen, welche aus dem Subarachnoidalraum über den Subduralraum in die Sinusoide abfließen. Oft ist die Ursache ein Bagatelltraum (Kopf an Autotür gestoßen), an welches sich nicht mehr erinnert wird. Das venöse Blut sickert langsam in den Subduralraum und wird zum Teil wegresorbiert. So entsteht ein freies Intervall von Tagen bis Wochen.
Wie sind die Reflexe bei schlaffen und bei spastischen Lähmungen?
Bei schlaffen Lähmungen sind Eigen- und Fremdreflexe erniedrigt, bei spastischen Lähmungen sind die Eigenreflexe gesteigert und die Fremdreflexe abgeschwächt.

Für Fragen aus dem Bereich Psychiatrie orientiere Dich an der Rubrik Heilpraktiker-Psychotherapie

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